Die Toten sind unersättlich: Hörspiel komplett (2015)

Das Schloss in Die Toten sind unersättlich
Ein geheimnisvolles altes Schloss

In Die Toten sind unersättlich hat das alte, halbverfallene und geheimnisvolle Schloss Tartakow schon so manchem jungen Mann Unheil gebracht.

Dieses ⇒Hörspiel ist 2015 nach einer Geschichte des österreichischen Autors Leopold Ritter von Sacher-Masoch erschienen.

Hier kommt das Hörspiel:

Handlung von Die Toten sind unersättlich

In den Karpaten in den 1880er Jahren: Im tiefen Winter besuchen die Gutsbesitzer einander zum Tee. So auch Manwed Weroski, der regelmäßig die Eltern seiner polnischen Verlobten Aniela Bardoßoska besucht, um seine Aufwartung zu machen. Meist begleitet ihn sein Freund Bartek, der uns als Chronist dient. Der dritte Besucher ist der stets überraschend in dieser Runde auftauchende Maurizi Konopka, der damit stets die Gäste erschreckt, was darauf schließen lässt, dass die Hausherren bereits so verarmt sind, dass sie sich keine Bediensteten mehr leisten können, die Konopka ankündigen würden.

Während des Gesprächs bringt Aniela die Rede auf das halbverfallene Schloss Tartarowska, in dem ein totes weißes Marmorweib existieren soll, das angeblich zu Vollmond lebendig wird. Was mag wohl dran sein an diesen Geschichten, fragt sie, wohl wissend, dass sie ihren Verlobten damit auf die Treueprobe stellt. Sie bekommt wesentlich mehr, als sie sich ausgemalt hat.

Die Statue einer Frau
Eine alte Statue

So ist zu erfahren, dass es diese sagenhafte Marmorstatue tatsächlich gebe, denn Kreuzritter hätten sie einst aus Byzanz mitgebracht. Oder stammt sie doch von einem verrückten italienischen Bildhauer? Wie auch immer: Sie soll Marina Tartarowska, die Herrin des Schlosses, darstellen. Knall auf Fall erscheint Konopka. Tassen zerschellen auf dem Boden. Ja, bestätigt er, und es gebe sogar ein Porträtgemälde der Fürstin, das er selbst gesehen habe. Es heißt, sie sei einmal des Mordes angeklagt gewesen. Die Richter jedoch kehrten tatenlos um, als sie der Fürstin begegnet waren.

Weroski hält es nicht mehr auf seinem Stuhl: Er will auf der Stelle zu diesem Gemäuer reiten und sich selbst von der Wahrheit dieser ⇒Geschichten überzeugen. Aniela protestiert vehement: So hatte sie nicht gewettet. Ihr Protest verhallt ungehört. Ihr Verlobter wagt sich wie ein edler Ritter ins verwunschene Schloss.

Die Treppe in einem Schloss
Das Innere eines alten Schlosses

Nach drei Tagen kehrt Weroski zurück zu den Bardoßoskis und zu Bartek. Er sieht erschüttert und sehr blass aus, als er berichtet, was ihm im Schloss widerfahren ist. Um es kurz zu machen: Ein alter Torwächter und Diener namens Jakub habe ihn eingelassen und in das Innerste des Gebäudes geführt, nämlich ins Schlafzimmer der Fürstin. Dort hängt ein Porträt, das zunächst verhangen ist. Als Jakub es enthüllt, schlägt der Blick der Fürstin den Besucher in seinen Bann – königlich, schlangenhaft und dämonisch. Es ist ihm, als würde ihm ihr Blick überallhin folgen.

Sobald Jakub das Bild wieder bedeckt hat, schmerzt Manwed sein Verlobungsring. Er schneidet ihm ins Fleisch. Er muss ihn abnehmen und steckt ihn ein. In der darauffolgenden Nacht darf er dann das Marmorbild sehen. Der Vollmond scheint so hell, dass es fast taghell ist. Ein Festmahl ist angerichtet, und als die Uhr Mitternacht schlägt, führt ihn Jakub zu dem Festsaal, wo der Besucher bereits erwartet wird. Da ist sie, Marina Tartarowska, in voller Lebensfülle! Er fällt ihr zu Füßen und steckt ihr seinen Verlobungsring an.

Ein düsteres Schlafzimmer
Ein dunkles Schlafzimmer in einem Schloss

Vergeblich versucht er, seinen Ring wiederzubekommen, doch sie lacht ihn nur aus. Er gehört jetzt ihr. In Panik verlässt er das alte Gemäuer, doch sie scheint ihm überallhin zu folgen. Konopka erscheint. Tassen zerschellen. Er zeigt auf Manweds Finger: Der ⇒Ring ist in der Tat verschwunden. Aniela ist verschnupft und äußerst reserviert. Als Manwed beteuert die Wahrhaftigkeit seines Berichts. Zerknirscht und verzweifelt taumelt Manwed an Barteks Arm nach draußen. Ihm gesteht er, dass er die Fürstin wie wahnsinnig liebe.

Aber Manwed Weroskis Abstieg in die Tiefen der abgöttischen Liebe hat gerade erst begonnen.

Weitere Informationen

Die Altersempfehlung für dieses Hörspiel ist ab 12 Jahren.

Musik, Geräusche und Stimmen wurden so fein aufeinander abgestimmt, dass sie zu einer Einheit verschmelzen. Dabei stehen die Dialoge natürlich immer im Vordergrund, damit der Hörer jede Silbe genau hören kann. An keiner Stelle wird der Dialog irgendwie verdeckt.

Die Rollen und ihre Sprecher

Rolle  Sprecher
Erzähler David Nathan
Helene Antje von der Ahe
Gregor Simon Jäger
Wanda Maria Koschny
Baron Bodo von Tischendorff Bodo Wolf
Weitere Rollen Ulrike Möcke u.a.
Nach oben scrollen