Mary Rose – Bemerkenswertes Horror – Hörspiel (2014)

Der See zum Hörspiel Mary Rose

Die kleine Mary Rose verschwindet auf einem kleinen Eiland, das inmitten eines Sees gelegen ist, und taucht erst drei Wochen später wieder auf.

Das ⇒Hörspiel ist 2014 erschienen und basiert auf einer ⇒Geschichte von James Matthew Barrie.

Mary Rose basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück, das 1920 uraufgeführt wurde.

Hier kommt das Hörspiel:

Handlung von Mary Rose

Der Große Krieg ist vorüber. Harry Morland Blake hat in Frankreich in den australischen Truppen gekämpft, glücklich überlebt und die Gelegenheit ergriffen, das Haus seiner Eltern in englischen Sussex zu besuchen. Das Haus ist still und leer, als warte es auf etwas. „Das soll der Salon gewesen sein?“ fragt er Miss Otery, die Hausverwalterin, die seit Jahren vergeblich versucht, das alte Haus zu einem Spottpreis zu verkaufen. Etwas vertreibt die neuen Käufer immer wieder.

Harry erinnert sich an den Apfelbaum, der vor dem Haus stand – er wurde abgehackt. Es gab blaue Vorhänge und einen ausgestopften Pfau. Er lief davon, sobald er zwölf geworden war, und trat in die Marine ein. Da ist eine Tür, die ihm Miss Otery verbietet: Es ist der Zugang zu einem Kinderschlafzimmer. Die Verwalterin zeigt deutliche Zeichen von Angst. Etwas geht hier um und deshalb ist diese Tür mal verschlossen, mal offen. Er bittet um eine Tasse Tee. Miss Otery ist nur zu froh, diesen unheimlichen Ort verlassen zu können. Unversehens ist Harry mit den Erinnerungen des Hauses allein.

Ein geheimnisvolles Haus im Wald

James und Fanny Morland sind die Eltern von Mary Rose. Nun ist sie achtzehn Jahre alt und heiratsfähig. In der Tat tritt wenig später Simon Blake in den Salon mit den blauen Vorhängen und dem Apfelbaum vor den Fenstern, um um Mary Roses Hand anzuhalten. Sie scheint glücklich mit ihm zu sein. Wie könnten sie ihm also diese Hand verweigern? Wenn da nur nicht diese eine Sache wäre… „Wir müssen es ihm sagen, nicht wahr?“ Ja, natürlich. Aber wie?

Es war in jenem Sommer vor sieben Jahren, als Mary Rose elf Jahre alt war. Sie begleitete selbstverständlich ihre Eltern auf den Angelurlaub, den diese in den schottischen Highlands verbringen wollten. Es ist ein wunderschöner Bergsee, und ein kleines Eiland ist es, das sich Mary Rose zum Zeichnen auserkoren hat. Sie ahnt nicht, dass die Insel von den Einheimischen gemieden wird, denn sie behaupten, ein böser Zauber liege darauf. Eines Tages sei sie einfach da gewesen, diese „Insel-die-besucht-werden-will“.

Ein See in der Dämmerung

Es passiert am Tag vor der geplanten Abreise. Es ist ein schöner Tag gewesen und Papa Morlands Ausbeute zufriedenstellend. Er winkt seiner Tochter, die wieder mal auf der Insel sitzt und malt, zu, bevor er losrudert, um sie abzuholen. Wie üblich sitzt er dabei mit dem Rücken zu ihr, um die Riemen besser durchs Wasser ziehen zu können. Als er ankommt, ist Mary Rose verschwunden.

Die Suche nach ihr, an der sich alle Einheimischen beteiligen, verläuft ergebnislos. Erst nach 20 Tagen erscheint sie wieder – sie kann sich an nichts erinnern. Für sie ist es, als habe sie ihn erst vor einer Minute gesehen. Er bringt es nicht übers Herz, ihr zu sagen, was passiert ist. Und so sind die Jahre vergangen, bis jetzt.

Natürlich müssen sie es Simon sagen. Erst ist er ungläubig, dann verständnisvoll und schließlich beklommen. Was einmal geschehen ist, kann sich natürlich wiederholen, nicht wahr? Mary Rose würde sich nichts dabei denken, warnen James und Fanny ihn, denn sie weiß ja nichts von der Gefahr. Aber die Insel hat andere Pläne.

Ein See bei Gewitter mit Blitzen

Drei Jahre sind seit der Hochzeit von Simon und Mary vergangen. Bislang hat er immer ihrem Wunsch ausweichen können, in die Highlands zu jenem See zu fahren. Die Hochzeitsreise verlegte er an eine andere Destination, und seit der kleine Harry da ist, müssen Mary Rose und das Kindermädchen sich darum kümmern. Doch diesmal lässt sich Mary Rose nicht erweichen.

Mr. Cameron, ein Student der Uni Aberdeen, begleitet das Paar auf seinen Bootsausflügen über den See und zur Insel. Auch er kennt den schlechten Ruf des Eilands. Simon kann den jungen Mann nicht daran hindern, jene Geschichte zu erzählen, die hier vor elf Jahren passierte, nicht ahnend, dass es sich um Mary Roses eigene Geschichte handelt. Wird sie sich nun endlich daran erinnern, fragt sich Simon. Sie findet das Thema höchst interessant. Und das ist ja auch ihr alter Baumstumpf wieder, in den sie ihren Namen eingeritzt hat. Es ist der Ort, kein Zweifel.

Simon Blake wendet sich kurz zu Cameron um. Als er wieder Mary Rose ansprechen will, die sich von ihrem Eiland verabschieden will, ist die Welt nicht mehr die gleiche.

Weitere Informationen

Stets ist eine düstere, melancholische Stimmung vorhanden, die die verschiedenen Zeitebenen miteinander verbindet und sehr gelungen und wendungsreich erzählt wird. Besonders die Auflösung ist hervorragend und emotional geschildert.

Mary Rose ist ab 14 Jahren geeignet.

Die Rollen und ihre Sprecher

RolleSprecher
Miss OteryKerstin Sanders-Dornseif
Harry Morland BlakeTimmo Niesner
James MorlandFrank-Otto Schenk
Fanny MorlandMonica Bielenstein
Mary RoseLuisa Wietzorek
Simon BlakeAxel Malzacher
Mr. CameronTobias Nath
Stimme des EilandsMaximiliane Häcke
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